Geschichte von Schenkon

 

24 Burgen standen einmal um den Sempachersee. Man hatte etwas zu verteidigen. Kaiser Friedrich Barbarossa bestätigte dem Stift Beromünster in einer Urkunde vom 4. März 1173 deren Besitztümer. Darunter die Höfe mit dem Namen «Scenchofen curtis», später erwähnt mit den Namen Scheinchon, Scheinkun, Schenkun, Schenken, Schenkon, Schaeinkon, Scheinchkon oder Scheinkon. Wer hier wohnte, durfte sich schon «von» schreiben. Namen und Siegel der «Herren von Schenkon» begannen immer mit dem Prädikat «de» = «von». Erhärtet ist die Deutung, weil der erstansässige Adel ritterliche Beamte in den Diensten der Freiherren von Rothenburg und Wolhusen waren.

Die Burg von Schenkon wird am 1. Mai 1302 einmal und danach nie wieder erwähnt. Reste einer zweiten Burg sind inzwischen «etwann zweyhundert Schritt vom Gestade» entdeckt worden.

Schenkon lieferte zwischen 1100 und 1300 jährlich 800 Pfund Getreide und 250 Pfund Erbsen als Steuer ans Kloster Engelberg, während jeder Bauer des Dorfes zum Jahresbeginn ein Fasnachtshuhn auf die Burg zu bringen hatte. Beide Burgen fielen den siegestrunkenen Eidgenossen 1388 zum Opfer.

Der Burgverein Schenkon holte die verbliebenen Mauerreste 1994 wieder unter dem Gestrüpp hervor und legte frei, was die Steinbrecher für Bauzwecke in der Region vor 200 Jahren übriggelassen hatten. Es bleibt dabei: Sursees Stadtmauern werden von wehrhaften Steinen aus Schenkon getragen.

Die frühbarocke historisch bedeutsame Antonius-Kapelle ist 500jährig. Die kleinere der Glocken stammt aus dem Jahr 1684 und der Kelch von 1693. Schenkon vertraut «seinem» Antonius! Unter den täglichen Einträgen von Gläubigen ins Kapellbüchlein stehen immer wieder erschütternde Hilferufe und Dankesworte von Besuchern. Die Kapelle des Hl. Karl Borromäus von Tann entstand 1638. Und wir wissen, dass die Apollonia-Kapelle beim Oberdorf mit der gotischen Pietà aus Holz von Bauern der Forrenweid im 18. Jahrhundert erbaut wurde, um von Unglück verschont zu bleiben.